Diagnostik

Pädagogische Diagnostik stellt die Grundlage für bedarfsgerechte und erfolgreiche individuelle Förderprozesse dar und begleitet diese. Diagnostische Verfahren sind unverzichtbare Bestandteile von Beratungsprozessen (vgl. Erlass „Schulinterne sonderpädagogische Beratung an allgemeinen Schulen“) sowie der schulischen Qualitätsentwicklung. Sie sind in den Grundsatzerlassen der Schulformen (z. B. „Die Arbeit in der Grundschule“) verankert und für einen systematisch angelegten und langfristigen Aufbau von Kompetenzen notwendige Voraussetzung. Insbesondere für das Angebot differenzierter Lernzugänge sind die Kenntnis der Ausgangslagen und der Lernstände der einzelnen Schülerinnen und Schüler sowie die Anbindung an die individuelle Lernbiographie entscheidend (vgl. „Orientierungsrahmen Schulqualität“ S. 9).

Diagnostische Verfahren werden entsprechend des angestrebten Erkenntnisgewinnes ausgewählt und eingesetzt. Zeitpunkt und Förderung der Schülerinnen und Schüler spielen dabei eine wichtige Rolle. Sowohl informelle als auch standardisierte diagnostische Verfahren sind möglich. Bei der Anwendung von standardisierten Verfahren muss das Verhältnis von Zeitaufwand und Aussagequalität bedacht werden. Die qualitative Auswertung von standardisierten Verfahren muss die Testdimensionen berücksichtigen und nicht ausschließlich die Prozentwerte bzw. -ränge. Im Allgemeinen sind durch Förderplanung, ILE und informelle Verfahren gewonnene Erkenntnisse aussagekräftig.

Folgende Leitsätze zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sollten beachtet werden:

Leitsätze Strukturqualität:

  • Im Förderkonzept (der Schule) ist verankert zu welchen Zeitpunkten und Anlässen Erhebungen der Lernausgangslage bzw. diagnostische Verfahren durchgeführt werden.
  • Der Zeitpunkt und Anlass für eine vertiefende bzw. sonderpädagogische Diagnostik wird nach vereinbarten Kriterien vorgenommen.

Leitsätze Prozessqualität:

  • Bei der Auswahl der Verfahren wird das Verhältnis von Zeitaufwand und Aussagequalität berücksichtigt.
  • Die Auswahl der Verfahren passt zum jeweiligen diagnostischen Anlass.

Leitsatz Ergebnisqualität:

  • Die durch die Diagnostik gewonnenen Erkenntnisse werden in der Förderung berücksichtigt, evaluiert und ggf. angepasst.

Strukturmodell lernprozessbegleitende Diagnostik

Das Vorhalten eines geeigneten diagnostischen Inventars auch für versetzte Förderschullehrkräfte befindet sich momentan in der Erarbeitung und wird nach entsprechender Abstimmung hier abgelegt.

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