Die Präventionsklasse

Die Präventionsklasse als Kurzzeitinterventionsmaßnahme ist der Interventionsebene 2 zur intensiven individuellen Unterstützung zuzuordnen und dient der Intensivierung sozialer Lernprozesse sowie der emotionalen Stabilisierung unter Umständen auch in außerschulischen Kontexten. Qualitätsaspekte sind neben den fachlich und inklusiv durchgeführten Maßnahmen der universellen Prävention und den Maßnahmen der Interventionsebene 1 und 2 die klare Zielsetzung der Rückkehr der Schülerin bzw. des Schülers in die Ursprungsklasse der Stammschule mit sich anschließender regelgerechter Beschulung.

Die Präventionsklasse befindet sich in der David-Fabricius-Grundschule in Osteel. Sie bietet die Möglichkeit einer zeitlich begrenzten, maximal 6 monatigen intensivpädagogischen Förderung für max. acht Schülerinnen und Schüler ohne bestehenden Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Bereich der emotional-sozialen Entwicklung des Primarbereichs aus den Gemeinden Brookmerland, Hinte, Krummhörn, Großheide, Dornum, Hage, Südbrookmerland und der Stadt Norden (insgesamt 27 Grundschulen), nachdem nach gründlicher, neutral und fachlich begleiteter und dokumentierter Durchführung von Maßnahmen der universellen Prävention und der Interventionsebenen 1 und 2 kein nachhaltiger Lernerfolg zu verzeichnen ist. Das übergeordnete Ziel der Präventionsklasse ist die Rückführung und Wiedereingliederung der Schülerin bzw. des Schülers in die Ursprungsklasse der Stammgrundschule.
Das gemeinsame Anliegen aller Beteiligten ist eine ganzheitlich begleitete Förderung des Schülers oder der Schülerin. Dazu gehört neben der intensiven Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten auch die zielorientierte Beratung der Stammschule im Hinblick auf eine begleitete Aufnahme in die Präventionsklasse bzw. Wiedereingliederung in die Ursprungsklasse sowie eine enge Begleitung des Kindes.

Das Angebot der Präventionsklasse richtet sich an Schülerinnen und Schüler, bei denen sich die Regelangebote der Schule, des Mobilen Dienstes ES, der Jugendhilfe sowie die Vernetzung dieser Angebote gemäß des Konzeptes ES nicht nachhaltig stabilisierend auf die schulische Situation ausgewirkt haben und präventiv der Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung entgegengewirkt werden soll. Ein bestehender Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung schließt die Teilnahme an der Präventionsklasse aus.

Merkmale der pädagogischen Arbeit in der Präventionsklasse sind eine starke Strukturierung schulsicher Prozesse bei sukzessiver, angeleiteter Öffnung, eine enge Feedbackkultur, die Erarbeitung individueller Ziele, präsentes Handeln und Intervenieren, der klare und vorbereitete Umgang mit Störungen und Konflikten, im Stundenplan verankerte evidenzbasierte Sozialtrainings, eine deutliche Kompetenzorientierung bei hoher Wertschätzung sowie eine stark ausgeprägte Eltern- und Vernetzungsarbeit.

Zum Aufnahmeverfahren von Schülerinnen und Schülern in die Präventionsklasse berät der Mobile Dienst ES bzw. das RZI des Landkreises Aurich.

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